Urlaub mit dem E-Auto – 8 Tipps

Urlaub mit Elektroauto, Reisen mit Elektroauto

Der Bestand an E-Autos wird laufend größer und so wird auch immer öfter mit dem Elektroauto in den Urlaub gefahren. Speziell „E-Auto-Neulinge“, die zum ersten Mal eine längere Strecke mit dem E-Auto zurücklegen, haben hier oft Sorge, dass man sich den Urlaub bereits bei der Anfahrt versaut. Doch keine Sorge: Mit ein wenig Planung und Zurückhaltung kommen Sie nicht nur an, sondern das auch noch entspannter und sicherer.

Wir haben 8 Tipps für Sie zusammengestellt, damit Sie sich bestens auf Ihre Reise vorbereiten können und den Urlaub entspannt beginnen können.

Tipp 1: Die Reise planen

Bevor Sie die Fahrt in den Urlaub antreten, sollten Sie Ihre Reise planen. Die Planung der eigenen Autofahrt ist mit dem Aufkommen von Navigationssystemen etwas in Vergessenheit geraten, aber für die Fahrt mit dem E-Auto – besonders, wenn Sie die Gegebenheiten vor Ort noch nicht kennen – zahlt es sich auf jeden Fall aus und kostet bei weitem weniger Zeit als Sie nun denken.

Hier eine Checkliste, was Sie bei der Planung berücksichtigen sollten:

  • Die maximale Ladeleistung Ihres E-Autos: Wenn Sie wissen, wie schnell Ihr Elektroauto laden kann, können Sie die Ladestationen entlang der Route so wählen, dass Sie immer die maximale Ladeleistung nutzen und somit die Ladezeit deutlich verkürzen können.
  • Ladestopps planen: Planen Sie entlang Ihrer Route Ladestopps ein. Wenn Sie die Ladestopps bereits vorab einplanen, können Sie ganz entspannt losfahren und speziell auf längeren Fahrten bietet es sich ohnehin an, die Fahrt in Etappen zu unterteilen.
    • Apps zur Routenplanung: Es gibt einige sehr praktische Apps, welche diese Planung für Sie in Sekundenschnelle erledigen. Lobend erwähnt sei hier A Better Route Planer, den es als Web-App, als auch für das Smartphone gibt. Hier tragen Sie einfach ein, welches Auto mit welcher Akkukapazität Sie fahren und wohin Sie wollen – ABRP plant die Route samt Ladestopps für Sie.
      In einigen E-Autos hat das eigene Navigationssystem eine ähnliche Funktion. Speziell Tesla ist hervorzuheben, hier funktioniert die Routenplanung dank eigenem Supercharger-Netzwerk schon seit Jahren einwandfrei. Andere Hersteller bieten diese Funktion inzwischen auch an, aber zum Teil nicht in der gleichen Qualität.
  • Ladekarten & Apps besorgen: Die Ladekarten und Apps, die Sie zuhause verwenden, werden im Ausland möglicherweise nicht akzeptiert oder das Laden ist erheblich teurer als mit der lokalen Lösung vor Ort. Daher sollten Sie sich bei der Planung auch ansehen, ob es nicht sinnvoll ist, sich bei einer europaweiten Lösung wie Ionity oder ChargeNow anzumelden oder die App eines lokalen Anbieters herunterzuladen. Wir nutzen etwa schon länger die App des kroatischen Anbieters Elen (nicht zu verwechseln mit Enel aus Italien), die mit rascher Registrierung und Bezahlung mit Kreditkarte punktet.
    • Preisvergleich per App: Auch hier ein nicht ganz so geheimer Tipp – nutzen Sie Apps wie Chargeprice, die einen Preisvergleich ermöglichen. In der App können Sie die Tarife hinterlegen, die Sie ohnehin schon haben, und die App zeigt Ihnen für jede Ladestation an, was eine Ladung mit Ihrer jetzigen Ladekarte im Vergleich mit allen anderen Tarifen kostet. Die angezeigten Preise sind zwar nur Schätzungen, bieten aber eine gute Orientierung, da die Preisunterschiede bis zum Doppelten oder gar Dreifachen des günstigsten Anbieters gehen können.
  • Restreichweite einplanen: Planen Sie bitte immer einen Puffer von 20% ein. Das heißt, wenn alles nach Plan läuft, sollten Sie mit 20% SoC beim Ladestopp ankommen. Das hat mehrere Vorteile: Bei 20% SoC befindet sich die Batterie in einem Fenster, in dem hohe Ladeleistungen möglich sind. Sie können also schneller laden und verkürzen die Zeit des Ladvorgangs. Zudem haben Sie so einen Puffer für Staus oder Umleitungen, die zusätzlich Energie verbrauchen. Außerdem ist es einfach gut zu wissen, dass man auf den letzten Kilometern nicht um jeden Meter zittern muss, sondern man die Gewissheit hat, auch sicher bei der nächsten Ladestation anzukommen.

Folgen Sie dieser Checkliste, werden Sie jeweils zwei bis drei Stunden am Stück unterwegs sein und anschließend für 15 bis 30 Minuten nachladen. Diese Intervalle sind gut für Ihre Aufmerksamkeit und die Sicherheit im Straßenverkehr und tragen zur Erholung des Autofahrers bei. Immerhin soll der ja auch entspannt am Urlaubsort ankommen.

Tipp 2: Akku zum Start vollladen, dann nicht mehr

Vergessen Sie, was Ihnen zum Laden des Akkus und dessen Langlebigkeit gesagt wurde. Wenn Sie hier und da längere Strecken fahren, dann steht die Fahrt im Vordergrund und der State of Health (SoH) der Batterie rückt in den Hintergrund. Das hat nichts mit Ihrem Komfort zu tun, sondern die Batterien sind einfach dafür ausgelegt. Es schadet Ihrer Batterie überhaupt nicht, wenn Sie sie auf längeren Strecken durch Vollladen vor dem Start und hohe Ladeleistungen etwas stärker beanspruchen als im Alltag.

Nun zum praktischen Tipp: Laden Sie Ihr E-Auto vor der Fahrt zu 100% auf. Damit stellen Sie sicher, dass Sie die maximale Reichweite nutzen können. Am besten stellen Sie Ihre E-Auto in der Nacht vor der Fahrt an Ihre Wallbox oder an eine öffentliche AC-Ladestation und laden es auf 100% voll. So können Sie am nächsten Tag direkt starten und müssen die Fahrt nicht mit einem Ladestopp beginnen.

Wenn Sie erst einmal unterwegs sind, laden Sie Ihre E-Auto bei den Ladestopps nur mehr bis 80% auf. Das hat folgenden Grund: Ab 80% drosselt das Battery Management System (BMS) die Ladeleistung deutlich ab. Oft brauchen Sie für die Ladung von 80 auf 100% deutlich länger als bei der Ladung von 20 auf 80%. Das BMS versucht dadurch die Batterie zu schützen. Für Sie bedeutet das, dass Sie einfach mit einem zu 80% vollen Akku weiterfahren, da Sie sich mehr Zeit sparen, wenn Sie später noch eine Pause einlegen, als auf die letzten 20% zu warten.

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Tipp 3: Ladepausen nutzen

Mit dem E-Auto werden Sie im Schnitt alle 250 bis 300 km einen Ladestopp einlegen. Diese Ladestopps dauern etwa 15 bis 30 Minuten. Sie haben also ausreichend Zeit für alle „Erledigungen“, die Sie während eines Stopps machen wollen und müssen keine zusätzlichen Pausen einlegen.

Nutzen Sie die Ladestopps also zum Mittagessen, zum Kaufen von Snacks und Getränken für die nächste Etappe, nutzen Sie die Nassräume, die es bei fast allen Ladestationen schon gibt und Sie werden sehen, dass das Auto schneller voll ist, als Sie von Ihren Erledigungen zurückkommen.

Besonders praktisch sind diese Pausen für alle, die mit Kindern oder Hunden reisen. Hier können Sie direkt bei der Planung berücksichtigen, ob es in der Nähe einen Spielplatz für die Kinder und Freiflächen zum Laufen und Gassi gehen für den Hund gibt, damit alle die Pause bestmöglich nutzen können und die Fahrt bereits als Teil des Urlaubs denn als notwendiges Übel gesehen wird.

Tipp 4: Alternative Ladepunkte im Auge behalten

Im Leben läuft nicht immer alles nach Plan und auch bei Reisen mit dem E-Auto kann es zu notwendigen Änderungen kommen. Sei es, dass die angepeilte Ladestation nicht funktioniert oder bereits belegt ist oder dass Sie beim Fahren einfach mehr Energie verbraucht haben als gedacht. Wenn Sie sich bereits im Vorfeld angesehen haben, zu welcher Ladstation Sie ausweichen können, ersparen Sie sich hektisches Googlen bei schrumpfender Reichweite.

Wie weit Sie hier ins Detail planen wollen, obliegt ganz Ihnen. Aber wenn Sie schon vorab wissen, dass es in der Nähe eh genug Alternative gibt, schont das Nerven und Mitfahrer.

Tipp 5: Effizient fahren

Mit dem E-Auto kommt nicht der/die am frühesten an, der/die am schnellsten fährt, sondern derjenige/diejenige, der/die sich die Energie am besten einteilt. Sprich: Wenn Sie nach Deutschland fahren und permanent mit 200 km/h fahren oder immer wieder von 120 auf 200 km/h beschleunigen, dann werden Sie sehr viel Zeit an der Ladesäule verbringen und sicher nicht als Erster am Ziel ankommen.

Versuchen Sie daher möglichst effizient zu fahren. Folgende Tipps sind hier hilfreich:

  • Nutzen Sie den Eco-Modus Ihres Autos.
  • Fahren Sie mit 100 bis 120 km/h anstatt immer das Tempolimit auszureizen.
  • Fahren Sie konstant mit einer Geschwindigkeit, anstatt ständig zu bremsen und wieder zu beschleunigen.
  • Wenn Sie bremsen müssen, nutzen Sie die Rekuperation.
  • Die Klimaanlage nicht notwendigerweise auf arktische und die Heizung nicht auf subtropische Temperaturen einstellen. Im Sommer sollte die Temperatur also möglichst hoch und im Winter möglichst niedrig eingestellt werden. Sie sollten sich allerdings trotzdem alle wohl fühlen im Auto und weder schwitzen noch frieren. Ein Grad auf oder ab kann aber schon viel bewirken, ohne den Komfort einzuschränken. Sind Sie alleine unterwegs nutzen Sie den „Driver Only“-Modus, den einige E-Autos haben.
  • Nutzen Sie Sitzheizung und Sitzlüftung, sofern auf allen besetzten Plätzen verfügbar. Den Sitz zu heizen kostet weniger Energie als den gesamten Innenraum. Schauen Sie einfach, welche Kombination aus Sitzheizung/-lüftung und Heizung/Klimaanlage Sie angenehm finden.

Wenn Ihr E-Auto eine Wärmepumpe hat, dann kann diese nun glänzen. Auf alltäglichen, kurzen Routen sind Wärmepumpen oft nur Stromfresser, aber auf langen Fahrten können Sie den ein oder anderen Kilometer an Reichweite einsparen.

Speziell das langsamere Fahren widerspricht oft dem eigenen Instinkt, so schnell wie möglich ankommen zu wollen, aber die Zeit, die Sie durch entspanntes Fahren verlieren, gewinnen Sie an der Ladesäule doppelt zurück.

Tipp 6: Lademöglichkeiten am Reiseziel

Sie haben es also geschafft, Sie sind an Ihrem Reiseziel angekommen. Vermutlich haben Sie so geplant, dass Sie am Ziel auch mit etwa 20% Restreichweite ankommen, denn wozu unnötig Zeit beim Laden verbringen, wenn Sie schon fast am Ziel sind?

Nun müssen Sie das Auto im Zuge Ihres Aufenthalts natürlich auch wieder aufladen, sei es für Ausflüge oder für die Heimfahrt.

Hier haben Sie zwei Möglichkeiten: Haben Sie gleich ein Hotel mit Lademöglichkeit gebucht, haben Sie die beste Variante gewählt. Stecken Sie Ihr Elektroauto an, es lädt über Nacht oder wann auch immer Sie es gerade nicht brauchen und steht jederzeit vollgeladen zur Verfügung.

Die zweite Variante ist öffentliches Laden an AC-Ladestationen. Hierzu sollten Sie sich wieder informieren, welche Anbieter es vor Ort gibt und wie Sie dort bezahlen können. Das langsamere Laden an AC-Ladesäulen ist nicht nur gut für den Akku, sondern schont auch Ihre Geldbörse, da es meist deutlich günstiger ist, als schnelles DC-Laden.

Bevor Sie die Heimfahrt antreten, laden Sie den Akku wie auch schon bei der Hinfahrt auf 100%, damit Sie die maximale Reichweite auf der ersten Etappe ausnutzen können.

Hotel mit Ladestation gebucht? Perfekt!

Tipp 7: Richtige Ladeausrüstung

Für das Schnellladen auf der Autobahn brauchen Sie keine Ausrüstung, aber für das AC-Laden am Ziel brauchen Sie wieder Ihre übliche Ausrüstung. Also, Typ 2-Ladekabel nicht vergessen und am besten auch gleich ein mobiles Ladegerät mit den üblichen Adaptern mitnehmen, damit Sie auch jede Starkstrom- und Schuko-Steckdose nutzen können.

Wir empfehlen dazu unser go-e Travel Pack, mit dem Sie für alle Eventualitäten gerüstet sind.

Tipp 8: Was tun bei einer Panne?

Auch Elektroautos sind vor Pannen nicht gefeit. Sollten Sie eine Panne haben, sichern Sie zuerst die Umgebung ab und rufen Sie anschließend einen Pannendienst. Viele Autohersteller bieten dafür eigene Hotlines, sogar manche Versicherungen bieten hier europaweite Rufnummern. Sonst rufen Sie einfach den lokalen Pannendienst, ob dieser nun ARBÖ, ÖAMTC, ADAC oder anders heißt.

Wenn Sie den Pannendienst rufen, geben Sie gleich Bescheid, dass Sie mit einem Elektroauto unterwegs sind, speziell, wenn Sie vermuten, dass die Ursache am Antriebsstrang oder der Batterie liegt.

Fazit: Entspannt in den Urlaub mit dem E-Auto

Es ist eine Umstellung, eine Veränderung zu dem, wie wir früher in den Urlaub gefahren sind, das lässt sich nicht abstreiten. Wir wissen aber aus unzähligen Gesprächen, dass E-Auto-Fahrer nach ersten Zweifeln vor allem die Vorteile einer Reise mit dem E-Auto loben.

Ersparen Sie sich mühsames Rasen, Sie müssen die Zeit nicht auf der Autobahn einholen. Sie fahren entspannt und legen regelmäßig Stopps von 15 bis 30 Minuten ein. Das erhöht Ihre Aufmerksamkeit bei der Fahrt und trägt so zur Sicherheit bei. Außerdem kommen Sie wesentlich entspannter an Ihrem Urlaubsort an und können diesen ab der ersten Minute genießen.

Zudem: Erfahrung macht das Reisen mit dem E-Auto einfacher. Also genießen Sie die Erfahrungen, die Sie jetzt sammeln, denn beim nächsten Mal geht alles schon wesentlich einfacher, schneller und besser.

Noch besser wird die Erfahrung eben mit unseren Produkten zum Laden Ihres E-Autos. Wählen Sie jetzt die passende Ausrüstung für Ihre Reise und bestellen Sie noch heute!

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