Wir argumentieren auf dieser Seite immer wieder, wie wichtig es ist die Emissionen von Treibhausgasen einzuschränken. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir auch einmal erklären, was Treibhausgase überhaupt sind und welche Treibhausgase es gibt.
Was sind Treibhausgase?
Treibhausgase sind Gase in der Atmosphäre, die die Eigenschaft haben, Wärmestrahlung einzufangen und zurück zur Erdoberfläche zu reflektieren. Diese Gase ermöglichen es der Erde, Wärme aus Sonnenstrahlung zu absorbieren und eine gewisse Menge davon zu speichern, was zu einem natürlichen Treibhauseffekt führt. Ohne diesen Treibhauseffekt wäre die Durchschnittstemperatur auf der Erde so niedrig, dass kein Leben, wie wir es kennen, existieren könnte.
Allerdings setzt der Mensch durch seine Aktivitäten zusätzliche Treibhausgase in die Atmosphäre frei, die den natürlichen Treibhauseffekt verstärken. Das nennt man den anthropogenen Treibhauseffekt.
Die erhöhte Konzentration dieser Treibhausgase in der Atmosphäre führt zu einer verstärkten Absorption und Rückstrahlung von Wärmestrahlung, was zu einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur auf der Erde führt. Dies hat Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt und die Ökosysteme auf der ganzen Welt.
Welche Treibhausgase gibt es?
Es gibt mehrere Treibhausgase, die zur globalen Erwärmung beitragen. Hier sind einige der wichtigsten Treibhausgase:
Kohlendioxid (CO2)
Kohlendioxid ist das bekannteste Treibhausgas und auch das wichtigste. Es entsteht hauptsächlich durch Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas sowie durch Entwaldung und andere landwirtschaftliche Praktiken.
Kohlendioxid ist so zentral für den Treibhauseffekt, dass die Treibhausgasemissionen in CO2-Äquivalenten gemessen werden. Jedem Treibhausgas wird also ein CO2-Äquivalent, zugewiesen, der angibt, wie viel ein Gas zum Treibhauseffekt im Vergleich zu CO2 beiträgt.
Methan (CH4)
Methan entsteht durch natürliche Prozesse wie die Verdauung von Wiederkäuern, die Zersetzung von organischem Material in Mülldeponien und in der Landwirtschaft sowie durch Lecks und Freisetzungen bei der Förderung und dem Transport von Erdgas.
Das CO2-Äquivalent für Methan beträgt 28 für 100 Jahre. In einem Zeitraum von 100 Jahren trägt Methan also 28-mal so stark zum Treibhauseffekt bei wie CO2.
Lachgas (N2O)
Lachgas wird hauptsächlich durch landwirtschaftliche und industrielle Aktivitäten freigesetzt, einschließlich Düngemittelanwendung, Biomasseverbrennung und Verbrennung von fossilen Brennstoffen.
Das CO2-Äquivalent von Lachgas beträgt 265 für 100 Jahre.
Fluorkohlenwasserstoffe (FKW)
FKW werden in verschiedenen Anwendungen wie Klimaanlagen, Kühlschränken, Feuerlöschern und industriellen Prozessen verwendet. FKW sind sehr starke Treibhausgase mit einem hohen Treibhauspotenzial, aber sie machen einen vergleichsweise geringen Anteil der gesamten Treibhausgasemissionen aus.
Das genaue CO2-Äquivalent von FKW hängt von der spezifischen Art des verwendeten FKW ab. Die Werte können je nach Verbindung stark variieren. Zum Beispiel beträgt das Treibhauspotenzial von Schwefelhexafluorid (SF6), das ebenfalls zu den FKW gehört, rund 23.500 CO2e über einen Zeitraum von 100 Jahren. Das bedeutet, dass SF6 etwa 23.500-mal stärker zur Erderwärmung beiträgt als CO2 über den gleichen Zeitraum.
Stickstoffoxide (NOx)
Stickstoffoxide entstehen hauptsächlich durch Verbrennungsvorgänge, wie zum Beispiel in Kraftfahrzeugen und Kraftwerken. Sie tragen zur Bildung von bodennahem Ozon bei und haben auch ein Treibhauspotenzial.
Es gibt auch noch weitere Treibhausgase wie perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFK), die in bestimmten industriellen Anwendungen verwendet werden. Diese sind jedoch in Bezug auf ihre Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen im Vergleich zu den oben genannten Gasen relativ gering.
THG-Emissionen mit E-Mobilität verringern
Der Verkehrssektor in Österreich ist der einzige Sektor, dessen Emissionen seit den 1990er-Jahren kontinuierlich steigen. E-Mobilität kann dazu beitragen, Treibhausgasemissionen (THG) zu verringern. Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor haben Elektrofahrzeuge (EVs) den Vorteil, dass sie während des Betriebs keine direkten Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2), Stickoxiden (NOx) oder Partikeln verursachen. Die THG-Emissionen eines Elektrofahrzeugs hängen jedoch auch von der Art der Stromerzeugung ab.
Wenn Elektrofahrzeuge mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind oder Wasser betrieben werden, können die THG-Emissionen erheblich reduziert werden. Dies liegt daran, dass erneuerbare Energien im Vergleich zu fossilen Brennstoffen einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck haben.
Selbst wenn der Strommix nicht vollständig erneuerbar ist, sind Elektrofahrzeuge in der Regel immer noch effizienter und haben niedrigere THG-Emissionen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Dies liegt daran, dass Elektromotoren einen höheren Wirkungsgrad haben als Verbrennungsmotoren und Energie effizienter nutzen können.
Darüber hinaus kann der Einsatz von Elektrofahrzeugen auch indirekte Auswirkungen auf die Reduzierung von THG-Emissionen haben. Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen fördert den Ausbau erneuerbarer Energien und die Entwicklung von Ladeinfrastruktur, was wiederum zu einer weiteren Verringerung der THG-Emissionen beiträgt.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die THG-Einsparungen von Elektrofahrzeugen stark von den spezifischen Bedingungen vor Ort abhängen, einschließlich des Strommixes und der Energiequellen. Um die größtmögliche Klimavorteile zu erzielen, ist es entscheidend, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung einer nachhaltigen Energieinfrastruktur voranzutreiben.
Im Beitrag Warum brauchen wir E-Mobilität? haben wir E-Mobilität und Nachhaltigkeit ein wenig genauer unter die Lupe genommen.