Das Jahr 2023 verspricht einige interessante neue Modelle, doch wie sah es eigentlich 2022 mit den Neuzulassungen von Elektroautos in Österreich aus und wie entwickelt sich der Bestand? Wir haben die Statistik vorbereitet und schauen, welche Marken und Modelle die Österreicher 2022 am meisten gekauft haben.
Zulassungszahlen von Elektroautos 2022
Insgesamt wurden 215.050 PKW in Österreich 2022 neu zugelassen und damit um 10,3% weniger als im Jahr 2021. Damit fallen die Neuzulassungen bereits das sechste Jahr in Folge. Höchststand war 2017 mit 353.320 Neuzulassungen. Die massive Inflation, die strenge Preispolitik der Hersteller sowie die langen Lieferzeiten haben mitunter dazu geführt, dass sich dieser Trend fortsetzt
Dennoch gibt es ein Segment, das gewachsen ist: Elektroautos. Mit 34.165 Neuzulassungen wurden um 2,4% mehr E-Autos zugelassen als 2021. Die Zuwachsrate ist für die wachstumsverwöhnte E-Autobranche zwar deutlich geringer als in der Vergangenheit, was aber hauptsächlich an der Lieferfähigkeit der Hersteller liegt. Bei Lieferzeiten von bis über 18 Monaten verschieben sich manche Neuwagenkäufe auf die Statistiken der nächsten Jahre.
Auch für 2023 erwarten wir uns eine ähnliche Entwicklung. Elektroautos kommen immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an und die neuen Modelle bringen wieder zusätzliche Auswahl in aktuell zum Teil spärlich besetzte Segmente wie Kombis. Zudem hat Tesla zu Beginn des Jahres gleich den Preiskampf eingeläutet. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend bei anderen Herstellern auch durchsetzt.
Beliebteste Marken und E-Autos 2022
Tesla hatte auch 2022 in beiden Statistiken die Nase vorne, der Vorsprung schrumpft aber immer weiter. Nur 19 Neuzulassungen trennen Tesla vom Zweitplatzierten Volkswagen. Würde man allerdings alle Marken des VW-Konzerns zusammenrechnen, wäre der Konzern mit Abstand die Nummer 1. Etwas überraschend ist der vierte Platz: Hier hat sich Cupra mit nur einem Modell direkt als erster Verfolger der „Stockerlplätze“ etabliert.
Die Grafik zeigt mit orangen „X“ auch die Veränderung der Neuzulassungen im Vergleich mit 2021. Hier zeigt sich deutlich, wer 2022 neue Modelle auf den Markt gebracht hat und zudem die Kontrolle über seine Lieferkette behielt. Bei Cupra ist der Zuwachs gar nicht mehr auf der Skala: Ganze 846% beträgt hier der Zuwachs und bei der Zahl fehlt tatsächlich kein Komma. Zurückzuführen ist das darauf, dass 2021 noch kaum elektrische Cupra ausgeliefert wurden. 2022 ist somit quasi das erste volle E-Auto-Jahr für die spanische Marke.
Das beliebteste Elektroauto war 2022 das Model Y von Tesla. Die SUV-Variante des Model 3 ist mit einem Abstand von mehr als 1000 Autos klar die Nummer 1. Dahinter folgt mit dem VW ID.4 ein ähnlich großes Fahrzeug der Konkurrenz aus Deutschland. Auf Platz 3 auch die Überraschung: Der Cupra Born schlägt die Konzernschwester VW ID.3 deutlich und schiebt sich auf das wohlverdiente Stockerl. Insgesamt schaffen es fünf Fahrzeuge des VW-Konzerns und zwei Modelle von Tesla unter die Top 10. Die restlichen Plätze nehmen der Ford Mustang Mach-E auf Platz 6, der BMW iX3 auf Platz 8 und der Hyundai Ioniq 5 auf Platz 9 ein.
2022 war ein Blick in die Zukunft
Die aktuellen, allgemeinen Trends werden wir über die nächsten Jahre und Jahrzehnte weiterverfolgen können. Die Gesamtzahl der Neuzulassungen sollte über die nächsten Jahrzehnte sinken, der Anteil an Elektroautos sollte bereits im nächsten Jahrzehnt massiv ansteigen.
Offen ist das Rennen allerdings in Bezug auf Marken und Modelle. Wir sehen, dass Marken mit E-Autos in mehreren Segmenten in der Statistik der beliebtesten E-Auto-Marken sehr stark vertreten sind. Jedoch wirbelt die Elektrifizierung des Individualverkehrs die Branche ganz schön durcheinander und so könnte sich in den nächsten Jahren vieles an der Reihenfolge von 2022 ändern. Chinesische Konzerne strömen auf den europäischen Markt und Start-Ups aus aller Herren Länder versuchen ihre Nische zu finden. Dazu kommen laufend neue Modelle beinahe aller Hersteller. Die nächsten Jahre werden auf jeden Fall spannend und könnten die Branche in Europa ganz neu ordnen.