Kurzfassung für Lesefaule
E-Autos sind energieeffizient, fahren lokal emissionsfrei und stoßen die wenigsten Treibhausgase aus. Zudem sind Technologie und Infrastruktur weit fortgeschritten, was E-Mobilität alltagstauglich macht. Die Gesamtkosten von E-Autos sind im Vergleich mit einem Verbrenner geringer. Außerdem investieren Konzerne bereits Milliarden in die E-Mobilität.
Diese Faktoren führen dazu, dass E-Mobilität für den motorisierten Individualverkehr die beste Alternative für die Zukunft sind.
Das E-Auto, die Umwelt und das Klima
Betrachten wir hier drei Aspekte: Energie, die Umwelt und das Klima.
Das E-Auto verbraucht weniger Energie
In Zukunft werden wir in allen Bereichen Energie einsparen müssen, auch im Verkehr. Nach aktuellem Stand der Technik gibt es keine Antriebsform für Autos, die so effizient ist wie der E-Antrieb, der aus einer Batterie gespeist wird. Das heißt, auf einem Kilometer verbraucht das E-Auto die wenigste Energie. Laut einer Studie des VCÖ1 verbraucht ein durchschnittlicher Verbrenner 0,66 kWh pro Personenkilometer, während das E-Auto nur 0,25 kWh verbraucht.
Auch die heißdiskutierten Alternativen wie Wasserstoff und E-Fuels verbrauchen wesentlich mehr Energie. Der Grund dafür ist simpel: Beim E-Auto wird der Strom direkt zum Fahren verwendet. Bei Wasserstoff und E-Fuels wird für die Herstellung des Kraftstoffs viel Strom verwendet und erst anschließend wird dieser Kraftstoff zum Fahren verwendet. Da das Verbrennen von E-Fuels und Wasserstoff auch noch weniger effizient ist als direkt mit Strom zu fahren ergibt sich bei diesen Antrieben eine schlechtere Energiebilanz. Da auch die Brennstoffzelle den Wasserstoff erst wieder in Strom umwandeln muss, bevor damit Vortrieb erzeugt werden kann, geht auch hier Energie verloren. In Sachen Energieeffizienz kommen diese Technologien also nicht an das batterieelektrische Auto heran.
Die lokale Umwelt des E-Autos
E-Autos sind lokal emissionsfrei, sie stoßen also während der Fahrt keine Schadstoffe aus (mit den Schadstoffen aus Produktion und Energieerzeugung beschäftigen wir uns im nächsten Punkt). Wir werden uns in einem späteren Beitrag noch mit allen relevanten Schadstoffen beschäftigen. Da das E-Auto lokal keine Emissionen ausstößt, trägt es wesentlich zur Verbesserung der Luftqualität bei.
E-Autos sind leise. Der Verkehr ist die größte Lärmquelle in Österreich und das E-Auto kann hier zumindest in Ortschaften Abhilfe schaffen. Ab ca. 30 km/h übertönt das Abrollgeräusch der Reifen das Motorengeräusch und der Vorteil des leisen E-Motors ist dahin. Auf Autobahnen wird sich der Lärm also kaum reduzieren, aber immerhin innerorts.
Das E-Auto und das Klima
Das Umweltbundesamt hat 20212 erneut festgestellt, dass ein mit Strom aus erneuerbaren Energien betriebenes E-Auto die kleinste Menge an Treibhausgasen pro Kilometer ausstößt. Knapp geschlagen geben musste sich das Wasserstoffauto, sofern es mit Wasserstoff, der via Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wurde, betrieben wird. Dahinter folgen das E-Auto mit den österreichischen Strommix, Biomethan-Autos und Wasserstoff-Autos mit Wasserstoff aus Reforming. Sämtliche Verbrennungsmotoren sind weit abgeschlagen.
Für das Klima bzw. zur Eindämmung der Erderwärmung und der Klimakrise ist das E-Auto also die beste Alternative in Autoform.
E-Autos sind alltagstauglich
Den schwer verdaulichen Teil haben wir hinter uns, widmen wir uns dem praktischen Einsatz von E-Autos.
Der Fortschritt der Technologie
Kein anderer alternativer Antrieb ist heute so weit fortgeschritten, wie der E-Motor. E-Fuels, Wasserstoff und andere Alternativen sind heute noch nicht dort, wo das E-Auto schon ist: bei der Alltagstauglichkeit. Sowohl Reichweiten als auch Ladeinfrastruktur sind soweit gediehen, dass auch längere Reisen kein Problem mehr darstellen. Alle anderen Technologien, abgesehen vom Verbrennungsmotor, sind derzeit noch mindestens ein paar Jahre von der Alltagstauglichkeit und Serienreife entfernt.
Die Kosten eines E-Autos
Auch den „Total Cost of Ownership” (TCO) werden wir uns noch gesondert widmen. Hier fassen wir kurz zusammen: Ja, die Anschaffungskosten für E-Autos sind aktuell sehr hoch und nicht jeder kann sich das leisten. Ja, auch der Gebrauchtwagenmarkt gibt noch wenig her, das wird noch ein paar Jahre dauern. Aber: Betrachten wir die Gesamtkosten, die TCO, über die gesamte Nutzungsdauer, ist das E-Auto schon heute günstiger als ein Auto mit Verbrennungsmotor Grund dafür sind die geringeren Betriebskosten: Sowohl der Treibstoff, als auch Wartung sowie Steuer und Versicherung sind beim E-Auto günstiger. Rechnet man die Anschaffungskosten und die Betriebskosten zusammen, rentiert sich ein E-Auto oft schon ab dem zweiten Jahr. Die Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich bietet hierzu einen TCO-Rechner an – verschaffen Sie sich also selbst einen Eindruck: https://autokostenrechner.enu.at/
Die Investitionen der Konzerne und die Pfadabhängigkeit
Nach langem Zögern sind auch die deutschen Autohersteller voll in die E-Mobilität eingestiegen, somit sind quasi alle großen Autohersteller diesem Pfad gefolgt. Die Autokonzerne investieren gewaltige Summen in die Forschung & Entwicklung und bringen laufend neue Produkte auf den Markt. Durch solch hohe Investitionen entstehen auch Pfadabhängigkeiten, es entwickelt sich sozusagen ein Trend, der nur schwer umkehrbar ist.
Differenzierte Betrachtung von E-Antrieben
Ist der E-Antrieb also die Antwort auf alle Verkehrsprobleme? Nein, hier müssen wir unterscheiden. Generell sollte weniger mit dem Auto gefahren werden, egal welcher Antrieb unter der Haube steckt. Zudem sind die von uns ausgeführten Punkte auf den motorisierten Individualverkehr, also den PKW, bezogen. In den Bereichen öffentlicher Verkehr, Transport, Schifffahrt und Flugverkehr ist das technologische Rennen noch offen, auch wenn es in bestimmten Bereichen schon Tendenzen gibt.
Wenn wir also vom E-Auto als der „Zukunft des Verkehrs“ sprechen, dann vorerst nur im Bezug auf den individuellen Personenverkehr, der sich nicht auf den öffentlichen Verkehr oder auf aktive Mobilität verlagern lässt. Oder, um es knackiger zusammenzufassen: Dort wo das Auto gebraucht wird, sollte es elektrisch betrieben werden.
Die E-Mobilität ist umsetzbar und macht Spaß
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine weitgehende Elektrifizierung des Verkehrs kurzfristig umsetzbar ist und damit schon heute eine realistische Alternative zum Verbrennungsmotor darstellt. Einen Aspekt möchten wir noch hervorstreichen, der bei solchen Beiträgen zu kurz kommt: E-Autos machen Spaß. E-Autos sind tolle Fahrzeuge, das dynamische Fahrverhalten eines E-Autos sucht seinesgleichen und die Ruhe im Auto ist an stressigen Tagen Gold wert. Mobilität soll uns ja nicht nur von A nach B bringen, sondern auch komfortabel sein und am besten eben auch etwas Spaß machen
1 VCÖ Factsheet: Energie für erdölfreie Mobilität der Zukunft, 2017
2 Umweltbundesamt: Die Ökobilanz von Personenkraftwagen, 2021